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Zillertaler Alpen

Skidurchquerung

Distanz 43,64km. 5816HM. Dauer 3 Tage. 2 Winterräume. 4 Gipfel.

Tag 1:
Anruf von Thomas Giacomelli. Ob ich denn Lust hätte die Zillertaler Alpen in 3 Tage mit Ski zu durchqueren, von Winterraum zu Winterraum. Nach kurzer Nachdenkpause sagte ich spontan ja. Nachdem ich den Wetterbericht für die nächsten 3 Tage gecheckt hatte, war mir klar, dass dieses Schönwetterfenster genau passen wird. In Winterräumen zu übernachten, bedeutete für uns auch die entsprechende Verpflegung mitzuführen und gleichzeitig bot es mir eine super Gelegenheit die Winterräume in dieser Ecke kennenzulernen. Somit war mein Rucksack etwas schwerer als sonst und voller Vorfreude startete Thomas und ich zu unserer Skidurchquerung am Schlegeisspeicher. Die ersten 400Hm begleitete uns die Restfeuchte als Neben der letzten Niederschlagsperiode. Danach wärmten uns die ersten Sonnenstrahlen und gaben den Blick auf die von Neuschnee glitzernden Berggipfel frei. Endlich wieder Winter dachte ich und genoss den Ausblick. Große Schneefahnen von den Gipfeln ließen jedoch auch gleichzeitig auf starken Nordwind und Triebschnee schließen. Es wird also kalt werden am Großen Möseler 3478m. Am Grat angekommen beschloss der südseitig gelegene Triebschnee sich spontan ins Tal zu verabschieden, was wir sehr positiv zur Kenntnis genommen haben. Nach kurzer Pause im Windschatten fuhren wir die südostseitigen Hänge 200hm ab. Von hier stiegen wir noch einmal zur östlichen Möselerscharte auf, um danach zuerst über das Waxeggkees und entlang des Rossrugg´s bis zur Berliner Hütte abzufahren. Überraschender Weise war der Schnee hier sehr gut und wir hatten daher die ersten 800Hm Tiefschnee. Der Winterraum der Berliner Hütte befindet sich in einem Nebengebäude und ist sehr gut ausgestattet.  Wir genossen die Nachmittagssonne vor der Hütte, beobachteten die Murmeltiere vor ihrem Bau, kochten Tee und richteten uns gemütlich ein. Unser Abendmenü vom Holzofen bestand aus Griesnockerl Suppe gefolgt von Käsemakkaroni. Mit den letzten Sonnenstrahlen verkrochen wir uns in unsere Schlafsäcke im Winterraum.

Winterraum Berliner Hütte

Tag 2:
Morgens Teekochen am Holzofen braucht seine Zeit und so starteten wir gegen sieben zur zweiten Etappe unserer Skitour. Schön war es hier im Wintertraum der Berliner Hütte. Auf dem Aufstieg zum Schwarzenstein 3369m sahen wir immer noch recht starken Wind über die Gipfel fegen. Es war kein Mensch weit und breit zu sehen. Und so erreichten wir ohne Schwierigkeiten mit Ski an den Füßen den Gipfel. Der Wind hatte zwar nachgelassen, aber es war immer noch empfindlich kalt an den Händen. Es war eine kurze Rast, denn wir hatten noch ein Ziel an diesem Tag, den Großen Löffler 3379m. Vorbei am Felsköpfl zur Schwarzensteinhütte über den Tribbachsattel und weiter auf das Floitenkees führte unsere Abfahrt. Es waren keine großen Spalten sichtbar und so wählten wir den direkten Anstieg über die Tribbachspitze. Der Gipfelaufbau am Löffler war sehr steil und somit befestigten wir unsere Ski am Rucksack. Der Aufstieg im grundlos tiefen Schnee war anstrengender als erwarten. Es lag ein altes eisig hartes Schneebrett unter dem Gipfelaufbau, ich hatte leichte bedenken ob ich da mit Ski wieder abfahren könnte. Der Wind hatte sich nun ganz gelegt, es war warm und angenehm am Großen Löffler. Sobald ich meine Ski angeschnallt hatte, waren meine Bedenken verfolgen und meine gewohnte Sicherheit kam zurück. Konzentriert Kurve für Kurve über den Steilhang und weiter in langen Schwüngen auf perfekten Firn zum Winterraum der Greizer Hütte. Wow. Der Winterraum ist ja noch besser! Lichtdurchflutet und wohlig warm wurden wir hier von den vor der Hütte spielenden Murmeltieren empfangen. Wasser kochen, Abendessen und Kartenspielen, es war ein gemütlicher Abend.

Gipfelkreuz am Schwarzenstein

Winterraum Greizerhütte

Tag 3:
Der letzte Tourentag führte uns zur Löffelscharte, für die wir unsere Steigeisen auspacken mussten. Der Blick von der Löffelscharte ins Kar mit dem mächtigen Großen Löffler im Hintergrund ist genial. Ski anschnallen und dann beginnt die Abfahrt ins Stilluptal. Der weitere Aufstieg zum heutigen Tagesziel der Wollbachspitze 3209m ist bereits gut zu erkennen. Als wir die Ski zum auffellen wieder in die Hand nehmen, zeigen sich bei mir erste Mängel an meinen Tourenschuhen. Die Schale ist auf beiden Seiten eingerissen! Das ist nicht gut, und daher müssen wir unseren Plan ändern. Wir nützen den Tag noch und steigen zur Keilbachscharte auf und fahren dann ins Stilluptal ab. Trotz dieser unerwarteten Umstände ist die Skidurchquerung der Zillertaler Alpen auf dieser Route immer noch eine einsame und grandiose alpine Unternehmung. Die Winterräume sind gut ausgestattet, Brennholz, Geschirr, Töpfe und Decken sind vorhanden daher muss nur noch Nahrung für diese Tour mitgenommen werden.

Diese gewaltige Skidurchquerung bieten wir individuell für Winter 2022 an!

Alle Fotos von www.mountain-sports-zillertal.com

Greizerhütte